»Schreib’ doch mal was zum Thema xy!«

Geschrieben von: Sandra Prawitt

Texten – die ultimative Anleitung

Kurz vorweg: Die Macht der Worte sollte man nicht unterschätzen. Daher plädiere ich dafür, dass das Texten in professionelle Hände gehört. Allerdings muss man ja irgendwie mal anfangen. Ob selbst gewähltes Blogthema, der Insta-Post oder ein Produkttext – der Sprung ins kalte Wasser sollte aber auf keinen Fall überstürzt erfolgen. Taste dich langsam heran und wenn dir die Zeit im Nacken sitzt – ruhig Blut. Denn vieles lässt sich schnell erledigen, das Schreiben gehört definitiv nicht dazu! Für dich und alle anderen habe ich eine Art Textbauanleitung entwickelt. Diese kannst du, je nach Begabung und Talent, streng befolgen oder dir einfach in Erinnerung rufen. Und bevor es gleich sehr theoretisch wird, noch etwas zum Mut machen: Handwerk und eine gute Sprachstube sind zwar Pflicht und Kür gleichzeitig, aber beides kann man erlernen. Und mit regelmäßigem Training bleiben sie schön geschmeidig.

Worum geht’s hier eigentlich? Das Thema

Bevor du deine Suchmaschine auf links drehst und in die Recherche gehst: Halte kurz inne und überlege, welche Fragen du dir selbst zu dem Thema stellen kannst. Was sind die wichtigsten Fakten? Wie lautet deine Botschaft? Was möchtest du zu diesem Thema beitragen? Oder zu welcher Erkenntnis sollen die Leser gelangen? Deine Aufgabe ist es, deine Leser mit möglichst vielen Infos, Aspekten und Details zu versorgen, so dass dein Artikel interessant und lesenswert ist und ihnen am Ende einen echten Mehrwert liefert.

Bauplan in Fragen: W-Fragen

Die sogenannten W-Fragen bilden die Eckdaten für ein Thema und bringen Struktur in deinen Text. Notiere dir die Fragen sowie deine Antworten (Stichpunkte reichen aus) auf einen Notizzettel. So kannst du zwischendurch immer mal wieder draufschauen.

  • WAS? Um was geht es in deinem Artikel? Um welches Thema, Ereignis oder Angebot dreht sich dein Text?
  • WER? Wer ist die Hauptfigur oder welche Person ist beteiligt? Um wen geht es in deinem Beitrag?
  • WO? Ist es ein regionales Thema oder ein weltweites Ereignis? Wo wird etwas angeboten oder hergestellt?
  • WANN? Gibt es ein Datum oder Zeitraum, die von Bedeutung sind? Ist ein Angebot oder Ereignis zeitlich begrenzt?
  • WIE? Die Frage nach der Art und Weise klärt, wie etwas gemacht wurde oder passiert ist. Wie viel oder wie oft könnte auch hinterfragt werden.
  • WARUM? Die Frage nach dem Grund kann auch durch die Frage nach der Zielsetzung ersetzt werden. Warum ist es passiert? Warum sollte ich das Angebot nutzen?

Was dich magisch anzieht! Die Headline

Bevor du dir den Kopf über die passenden Worte für deine Überschrift zerbrichst, frage dich zunächst für wen, wo und wie dein Text erscheint. Ist die Headline für Suchmaschinen optimiert, muss dein wichtigstes Keyword in die Überschrift, bestenfalls direkt an den Anfang. Wenn dir zunächst noch keine zündende Idee kommt, erstelle zunächst einen Arbeitstitel. Frage dich dann, was dein Text verrät oder preisgibt, eine Begründung, Beweise oder Anleitung liefert. Kleiner Tipp: Manchmal hilft es, die Headline erst am Schluss zu schreiben.

Was dich zum Weiterlesen animiert! Der Einstieg

Je genauer du deinen Bauplan vor Augen hast, desto einfach gelingt es dir, deine Einleitung zu schreiben. Einleitungen müssen nicht lang oder schwierig sein. Eigentlich bereiten sie deine Leser nur auf das vor, was kommt. Wecke mit ein paar Details das Interesse und beweise, dass sich das Lesen lohnt. Daher darfst du in deiner Einleitung auch Fragen stellen. Durch diese Technik entsteht automatisch eine Erwartungshaltung. Sie ist der perfekte Start deiner Spannungskurve. Kleiner Tipp: Die Einleitung gibt gerne einen kleinen Vorgeschmack auf das Fazit – diese beiden Teile sollten daher gut aufeinander angestimmt sein.

Zusammengefasst, sollte deine Einleitung:

  • Informieren, worum es geht
  • Überzeugen, dass sich das Lesen lohnt
  • Neugierig machen auf alles, was folgt

Was dein Versprechen einlöst! Der Hauptteil

Hast du in deiner Einleitung Erwartungen geschürt? Nun ist es an der Zeit, diese einzulösen. Erwähne im Hauptteil die wichtigsten Argumente zuerst. Liefere Begründungen, Erfahrungen und Beispiele oder Zahlen, Daten und Fakten, die sie untermauern. Versuche unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. Vielleicht kannst du eine Geschichte einbauen, indem du von einer Person, ihrem Konflikt oder Bedürfnis sowie dessen Lösung beschreibst. Storytelling ist eine sehr wirkungsvolle Methode, um Menschen für Unternehmen, ein Produkt oder eine Leistung zu begeistern. Mit gut erzählten Geschichten hilfst du deinem Leser die Verknüpfung von Kernbotschaft und in der Einleitung gestellten Fragen anschaulich zu verknüpfen.

Falls dein Hauptteil länger ist, schaffe Orientierungspunkte, indem du Absätze, Zwischenüberschriften oder Aufzählungspunkte einbaust. Dies strukturiert deinen Hauptteil nicht nur inhaltlich, sondern vereinfacht auch den Lesefluss.

Damit dein Leser dran bleibt, halte deinen Spannungsbogen auf Anschlag. Versetze dich in deine Leser hinein. Überzeuge sie, aber verzichte auf Marktschreierei. Im letzten Part deines Hauptteils kannst du bereits die Zielgerade einleiten.

Uuuund Aktion! Das Fazit

Je nach Textart sollte nun eine Handlungsaufforderung oder eine Zusammenfassung deiner stärksten Argumente folgen. Das Fazit rundet den Text ab und fasst zentrale Ergebnisse zusammen. Alle Fragen, die du zu Beginn aufgeworfen hast, solltest du dort beantworten. Nimm Bezug auf die angekündigte Lösung eines Problems oder das Bedürfnis, das du vielleicht im Laufe deines Artikels geweckt hast. Hier solltest du aber nicht einfach nur wiederholen, sondern schlussfolgern. Und lass deine Leser am Ende nicht ratlos zurück: Räume Unsicherheiten aus dem Weg und bestärke ihn durch eine klare Ansage in seiner Motivation.

Wie ein Schuh draus wird! Das Schleifen und Polieren

Nun geht es an den Grobschliff. Damit sind jedoch erst einmal nicht der perfekte Ausdruck oder Korrektur und Lektorat gemeint. Wir kümmern uns zunächst um deinen Textrahmen. Dafür konzentrierst du dich nur auf deine Einleitung und dein Fazit. Da deine Schlusssätze die Fragestellungen der Einleitung wieder aufgreifen, hast du einen geschlossenen Rahmen zwischen Anfang und Schluss geschaffen. Nur wenn Anfang und Ende zusammenpassen, wirkt der Text auch wirklich rund. Stimme deine Fragen, das beschriebene Dilemma sowie die Antworten und Lösungen perfekt aufeinander ab und fasse Antworten und Lösungen zusammen. Dein letzter Schritt: Lies noch mal von vorne und streiche alles weg, was thematisch aus dem Rahmen fällt. Geschliffen, gekürzt, Text gerettet!

Voll korrekt! Duden lässt grüßen

Solange du Absätze umsortierst, Gedanken einfügst und Unwichtiges herausstreichst, lass Rechtschreibung und Grammatik erst einmal links liegen. Bist du happy mit deinem Artikel? Dann schau erst mal, was die Hilfen in deinem Textprogramm so können. Vor allem Tippfehler sind schnell gefunden und korrigiert. Noch besser: Kopiere Textpassagen und füge Sie bei www.duden.de/rechtschreibpruefung-online ein. Solltest du nicht allzu viele Eigennamen oder Jugendsprache benutzen, bist du damit recht safe ☺

Von Tipps und Anleitungen zum Verfassen von Texten – vor allem die, die es in 5 Schritten schaffen – halte ich wirklich nicht viel. Schreiben ist ein kreativer Prozess und fordert Ungeübten eine ganze Menge ab. Meine Textbauanleitung soll dir über die elementaren Kenntnisse der formalen Anforderungen hinaus ein Gefühl für deine Arbeit geben. Selten gibt es beim Schreiben den schnellen Erfolgskick. Du bist als Texter eher der Trüffelsucher – und mit viel Geduld, Ausdauer und Übung wird’s ein richtiges Festmahl.

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