Unser Viertel im Wandel
Geschrieben von: Julius Fricke
Corona hat einen enormen Impact auf den Wandel unseres Lebens. Nicht nur in Sachen Digitalisierung, sondern auch die Freizeitgestaltung betreffend. Das sehen wir direkt vor unserer Haustür: Dadurch, dass die Clubs geschlossen sind, Bars allerdings geöffnet sind, hat sich die Bremer Discomeile ins Viertel verschoben. Der Sielwall ist folglich Donnerstags bis Samtags so dicht besiedelt wie zur Breminale und es wird sich nicht an Corona Verordnungen gehalten und jede Menge Müll wird hinterlassen. Aufgrund der andauernden nächtlichen Lärmbelastung wurde sogar vom Senat ein nächtliches Durchfahrverbot auf dem Sielwall beschlossen. Ich finde es schade, aber gerechtfertigt, dass es zu so einem Schritt kommen musste. Genauso öde, aber verständlich: Das Alkoholverbot ab 22 Uhr am Wochenende. Das Viertel verändert sich also und ist nicht ganz mehr das was es mal war. Neue Läden kommen, alte liebgewonnene Läden gehen.
Interessengemeinschaft »Das Viertel« e.V.
Kein Mensch mag Veränderungen so richtig gerne, erst recht nicht, wenn es um seinen persönlichen Place to be, seinen Lieblingsstadtteil, wenn nicht sogar seine Heimat geht. Eine tolle Möglichkeit, um diesen Veränderungen entgegenzuwirken, um weitere Einschränkungen zu vermeiden und um dafür zu sorgen, dass es hier nach Corona wieder wie vor Corona ist, ist das Engagement für und die Unterstützung von Viertel-Gemeinschaften, die unsere Interessen an »unseren« Stadtteil nach außen und an die Politik vertreten. Die größte Gemeinschaft ist die Interessengemeinschaft »Das Viertel« e.V., kurz IGV.
Seit mehr als 30 Jahren setzt sich die Interessengemeinschaft als Zusammenschluss von Gewerbetreibenden und Eigentümern engagiert für unseren Standort ein. Die IGV hat sich zum Beispiel für das Fahrverbot eingesetzt und lädt zu Putzaktionen im Viertel ein. Seit diesem Sommer unterstützt closer den Verein in der Kommunikation – den Auftakt machte der jüngste Folder, welcher in seiner knallig-gelben Aufmachung als Beileger in Bremer Magazinen und zur Auslage für die Shops im Viertel diente. Für uns als Viertel Agentur eine Ehrensache! Der Flyer bewarb vor allen Dingen den Kulturgenussmarkt, einen »Markt-Dreiklang« aus Einkaufen, Schlemmen und Kultur zur Förderung der hier heimischen Boutiquen, Cafés, Restaurants, Ateliers und Kunsthäusern, welche aufgrund der Abhängigkeit vom Publikumsverkehr stark unter dem Lockdown zu leiden hatten. Wer also ein bisschen »gewohntes« Vierteltreiben erleben wollte und das Viertel in seinem vollen Glanz und seiner vollen Vielfalt sehen wollte, dem gab die Aktion eine gute Gelegenheit dazu –für die es in Zukunft hoffentlich weitere Termine geben wird.
2 Meter Kunst
Wie zuvor erwähnt, haben fast alle Geschäften enorm unter der Zwangsschließung während des Lockdowns gelitten. Daher unser Apell an alle Bremer und Bremerinnen: Jetzt noch öfter als sonst Viertel Geschäfte den Online Shops vorziehen und eventuell öfter zum Essen oder auf ein Bier ausgehen, sofern es die Coronasituation zulässt oder auch lokale Künstler unterstützen. Wegweisend hierfür ist die Aktion: 2 Meter Kunst, bei der lokale Künstler in den Schaufenstern der geschlossenen, glücklicherweise mittlerweile geöffneten Bars ihre Kunstwerke ausstellen, welche dann in der Bar zu kleinem Preise erworben werden können. Darüber hinaus kann man auch einfach Geld an seine Lieblingsläden spenden.
Gemeinsam können wir unseren Lieblingsstadtteil erhalten und fördern!
Ich bin hoffnungsvoll davon überzeugt, dass sich nach der Corona Krise mit der Eröffnung der Clubs sich alles wieder zum Alten einpendelt.
Wir freuen uns auf weitere Events der Interessengemeinschaft »Das Viertel« e.V. und eine bunte Zukunft des Viertels!