Authentizität: Die Basis für Erfolg.

Geschrieben von: Laura Mierendorf

Mittlerweile ist klar, dass aus dem Hype um Social Media eine gigantische Möglichkeit des Online-Marketings für Unternehmen geworden ist. Eine ganze Generation holt sich alle Fakten aus dem World Wide Web und schenkt den Empfehlungen von Influencern immer größeres Vertrauen.

Doch statt die neue Chance zu nutzen, gibt es eine spürbare Unsicherheit bei vielen Firmen im Umgang mit sozialen Medien und der Frage: Wie erziele ich auf meiner eigenen Firmenseite einen langfristigen Social Media-Erfolg? Ergibt die Art der Kommunikation für mein Unternehmen Sinn? Wer ist dort überhaupt meine Zielgruppe und wie agiert diese auf den besagten Plattformen? Welche zeitlichen Kapazitäten benötige ich, um eine solche Seite zu betreuen?

Vorbereitung ist die halbe Miete!

Facebook, Instagram, Twitter, YouTube oder andere Plattformen – Sie haben die Qual der Wahl. Aber Quantität ist – wie so oft – auch im Bereich Social Media nicht gleich Qualität. Der falsche Kanal oder eine schlecht gepflegte Seite kann schnell zum Nachteil für ein Unternehmen werden.
Aber nochmal zurück. Um eine erste Entscheidung zu treffen, benötigen Sie eine Basis. Fragen Sie sich also vorab, welche Möglichkeiten Sie als Firma in den Sozialen Netzwerken haben. Machen Sie sich mit den verschiedenen Plattformen und ihren Eigenschaften vertraut: Welche Kanäle eignen sich für Ihre Art der Kommunikation? Welche Zielgruppen sind wo unterwegs? Welche Art von Inhalten wird wo und wie bereitgestellt?
Fehlt es hierbei an Kenntnissen oder Zeit, diese zu erarbeiten, lohnt es sich interne oder externe Unterstützung zu suchen, damit das Agieren im Social Web nicht zur Tortur wird.

Wer kein Ziel vor Augen hat, irrt umher

Ein Account ist schnell eingerichtet, aber was ist das langfristige Ziel? Hierbei ist es empfehlenswert, das Ziel für Ihre Social Media-Strategie an Ihren Marketingzielen auszurichten.
Accounts können das Markenimage stärken, für eine erhöhte Kundenbindung sorgen, informieren, unterhalten oder, oder… die Liste der Ziele ist lang. Mittlerweile gibt es auf vielen Portalen die Möglichkeit, durch einen Klick auf das Produkt direkt auf den eigenen Shop zu verlinken, so dass auch Absatzziele formuliert werden können. Das Ziel sollte vorab genau gewählt sein, so dass die Strategie sowie der Content darauf ausgerichtet werden können. Ohne Ziel »drauflosposten«? Zu groß ist die Gefahr, am Ende einen brachliegenden Kanal zu haben, welcher ein hohes Maß an Unprofessionalität ausstrahlt. Als Hilfestellung der Zieldefinition lohnt es sich auch bei Social Media, gängige Modelle wie die SMART-Methode zu verwenden.

Die richtige Strategie? Authentisch sein!

Strategien gibt es viele auf Social Media, aber sie müssen immer individuell betrachtet werden. Die Ihrer Marke zu Grunde liegenden Werte und Eigenschaften sind, wie in anderen Kommunikationsmaßnahmen auch, maßgeblich für Strategie und Content.
Weil eine Strategie für eine Marke gut funktioniert, heißt das nicht, dass sie bei Ihrem Unternehmen den gleichen Erfolg erzielt. Sie sind ein Original und das muss sich auf den Kanälen widerspiegeln – und zwar auf sämtlichen Ebenen: Von der Kanalauswahl über die Inhalte der Beiträge bis hin zur Tonalität im Austausch mit der Zielgruppe.
Dabei »gekünstelt« aufzutreten, weil man sich z. B. unbedingt verjüngen möchte, dabei aber seine eigentlichen Werte vergisst, wirkt unglaubwürdig und weckt wenig Vertrauen – Worst Case: Sie verlieren wertvolle Kunden aufgrund mangelnder Authentizität.

Genauso verhält es sich beispielsweise mit dem Thema Influencer Marketing. Authentizität wird nicht nur durch Ihre Unternehmensseite geschaffen. Wirbt ein Influencer für Ihr Produkt, sollte dieser klug gewählt sein. Die User merken schnell, ob das vorgestellte Produkt zu dem Influencer passt und dieser hinter dem Produkt steht oder den Auftrag nur für das Honorar durchführt. Authentischer Inhalt bringt immer mehr als gestellter, gerade für Neueinführungen ist dieser Aspekt von großer Wichtigkeit.

Ohne Fleiß kein Preis

Die Organisation eines Accounts und dessen Pflege werden oft unterschätzt. Social Media richtig zu nutzen, bedeutet relevanten Content für die Zielgruppe bereit zu stellen. Aber: Was bedeutet denn RELEVANT für meine Zielgruppe? Erneut gilt es sich auf dieser Ebene mit der Zielgruppe zu beschäftigen und zu hinterfragen: Was interessiert meine Abonnenten? Welche Bedürfnisse und Werte vertritt meine Zielgruppe? Welchen Nutzen bietet mein Unternehmen/Produkt/Marke für den User?
Bei der Content-Planung verhält es sich wie bei einem Redaktionsmeeting für ein Magazin: Zunächst hilft ein Brainstorming, Ideen für Beiträge zu generieren. In der Regel lassen sich diese in Rubriken einsortieren, welche durch den regelmäßigen Charakter Struktur in den Content-Plan bringen. Wurden aus den Ideen und Rubriken konkrete Beiträge verfasst, gilt es daraus einen Redaktionsplan für einen bestimmten Zeitraum zu entwickeln. Dieser enthält ebenfalls die auf Ihre Zielgruppe ausgerichtete Frequenz der Postings sowie To-Do’s für einzelne Personen, die bei der Erstellung und Veröffentlichung der Beiträge involviert sind. Je nach Kanal und Content, ist dessen Erstellung mehr oder weniger aufwändig. Möchten Sie sich auf Instagram einen Account zulegen, besteht ein Post bekanntermaßen aus einem Bild und einer Bildunterschrift. Das Bild kann entweder ein mit der Handykamera geknipstes Foto sein oder ein von einem extern beauftragten Designer aus New York erstelltes Kunstobjekt.

Neben der Entwicklung des Redaktionsplans und Generierung des Contents, gibt ein Social Media-Kanal dem potenziellen Kunden die Möglichkeit, mit Ihnen zu interagieren und seine Fragen, Kritik oder seine Ideen direkt zu beantworten. Das ist eine hohe Wertschätzung für den Kunden, das er wahrgenommen und seine persönliche Meinung als wichtig empfunden wird – solange er auch eine Antwort erhält. Das Community Management, welches häufig den Anspruch auf Bearbeitung in Echtzeit hat, ist in der Regel genau so wichtig, wie der Content selbst. Um auch im direkten Kontakt authentisch bleiben zu können, gibt ein individueller Leitfaden Orientierung für die Tonalität und Co. Für den Fall der Fälle ist es auch praktisch, vorformulierte Reaktionen und Verhaltensweisen auf eventuelle Krisenmomente – »Shitstorms« – bereitzustellen.

Let’s face it:

Authentizität ist für die Markenführung und Kommunikation wichtig, besonders in Gefilden wie Facebook, Twitter, Instagram oder YouTube. Die Gefahr, seinen Werten untreu zu werden und einfach mitzumachen um des Machens Willen, ist hoch, da die Sozialen Plattformen für viele Neuland bedeuten. Bevor Strategien und Inhalte kopiert werden und Kunden auf Kanäle stoßen, deren letzter Beitrag 6 Monate her ist: Machen Sie sich ausführlich Gedanken, ob Sie Social Media in Ihren Kommunikationsmix aufnehmen müssen und wenn ja, ob Sie genug Kapazitäten haben, um sich die wichtigen Fragen zu stellen. Nur so können Sie die richtigen Kanäle auswählen, authentische Beiträge veröffentlichen und Ihre Ziele erfüllen.