Die Extrascheibe Wurst an der Theke – oder wie bei closer Texte entstehen

Geschrieben von: Sandra Prawitt

»Neulich fuhr ich mit meinem Mann und meiner 7-jährigen Tochter übers Land. Beim Blick aus dem Autofenster hörte ich mich sagen: »Ach krass, das müsste die aufgesattelte Großfederzinkenegge sein.« Etwas irritiert, aber auf jeden Fall äußerst amüsiert lachten Mann und Kind laut los. Und mir wurde klar, warum ich meinen Job bei closer als Texterin so mag … Seit fast fünf Jahren arbeite ich bei closer – der Werbeagentur am Sielwall. In den Disziplinen Text, Konzept und PR bin ich für jenes zuständig, das in Worte gefasst und über geeignete Kanäle kommuniziert wird – ob für Kunden, für die Öffentlichkeit, für Suchmaschinen oder in eigener Sache.«

Die Extrascheibe Wurst an der Theke – oder wie bei closer Texte entstehen
Dies ist mein erster Blogbeitrag auf dem neuen clsr Blog JETZT. Ich schreibe übers Schreiben. Reißerische Tipps, wie man gute Texte schreibt, wird man allerdings nicht finden. »Schreibe von kompliziert nach einfach, von verschachtelt nach präzise, von passiv zu aktiv, von trocken zu lebendig«… Klingt doch voll einfach, oder? Ist es nicht. Und das gelingt schon gar nicht auf Knopfdruck. Gutes Schreiben braucht Geduld, eine präzise Recherche, Empathie, Übung, Mut und Toleranz. Alles andere ist Text in Massenproduktion: 250 g mit gefühltem Halbwissen reingehackt.

20 Branchen – 20 Sprachen
Was meine Arbeit bei closer vielleicht von anderen »Texterjobs« unterscheidet? Ich springe fast täglich in neue Gewässer: Landmaschinenhersteller, Lebensmittelkonzern, Bildungseinrichtung oder Verfahrenstechniker. Veranstalter, Architekt, Maschinenbauer oder Szene-Gastronom. Ich bin so etwas wie eine Weltenbummlerin. Und je schneller ich die jeweilige »Sprache« spreche, umso sicherer bewege ich mich.

Eintauchen, fertig, los …
Das Schreiben findet bei mir in Prozessen statt. Ganz am Anfang startet mein Motor und bringt die Produktion zum Laufen. Der Antrieb fürs Texten ist auch gleichzeitig die Herausforderung: das Eintauchen in die Sprachwelten unserer Kunden. Aber über Wasser bleiben reicht nicht. Ich muss schwimmen lernen, mich im Gewässer gut auskennen – Lotse sein. Im Klartext: bevor ich schreibe, muss ich verstehen. Punkt.

Walk a mile in my shoes
Die Welt aus den Augen des Anderen betrachten heißt für mich: Die richtigen Fragen stellen. Nachhaken, bohren, auch mal unbequem werden. Und das Team closer ist ein großartiges Denkerkollektiv! Recherche und Analyse – Erfassen und Verarbeiten von Informationen: Studien, Erhebungen, Statistiken. Wir hauchen Personas Leben ein, stellen Szenarien nach und erkennen ihre Wünsche. Kunden-Workshops liefern in dieser Phase großartige Inspirationen. Vielleicht wird dies meine nächste Lieblingsdisziplin? Aber darüber schreibe ich ein anderes Mal…

Der geniale Moment
Absender, Fakten, Zielgruppe, Nutzen, Story – alle Infos werden noch einmal abgerufen. Sie möchten übersetzt und neu kombiniert werden. Die Suche nach dem perfekten Ausdruck treibt mich in den Wahnsinn. Ich muss tolerant sein, das Chaos aushalten. Jetzt ist der Moment, in dem ich mich wohnlich einrichte. Gedanken schießen kreuz und quer – Ideen entstehen. Hier darf ich mutig sein, anders, schrill und laut oder beruhigend still. Erst einmal muss alles raus, der Feinschliff kommt später.

Wirkungsverstärker
Welche Textgattung ebnet den Weg zum Ziel? Werbetext, Imagetext, Slogan, Fachartikel, Webtext, Interview, Pressemitteilung, Social Media Post? Welche Textform kann flankieren, unterstützen und liefert den magischen Impuls? Die Form folgt der Bestimmung: Texte sprechen an, treffen Herzen und weiten den Blick. Sie motivieren und animieren, regen an, um zu bleiben und wiederzukommen. Wie die Extrascheibe Wurst an der Theke.